Kinder und Jugendliche

Die reguläre kieferorthopädische Behandlung beginnt mit 8-10 Jahren, wenn die zweite Phase des Zahnwechsels begonnen hat.
In dieser Phase reagiert der Kiefer besonders flexibel auf Korrekturen. Das gesteigerte Wachstum des Gesichtsschädels kann für die kieferorthopädische Behandlung, besonders für die der Lageabweichungen der Kiefer zueinander, ausgenutzt werden.

Die durchbrechenden Zähne können mit Zahnspangen leicht in die richtige Position gebracht werden und auch die Muskulatur passt sich leichter an. So ist die Behandlung effektiv und wenig schmerzhaft.
Darüber hinaus sind Kinder in diesem Alter zugänglicher als in der Pubertät und eher bereit, Spangen zu tragen.

Kieferorthopädische Frühbehandlung

In selteneren Fällen benötigen unsere Patienten bereits während der ersten Phase des Zahnwechsels eine kieferorthopädische Behandlung.
Die sogenannte Frühbehandlung erfolgt im frühen Kindesalter ab dem 4. Lebensjahr, sprich lange bevor alle permanenten Zähne durchgebrochen sind.

Ziel dieser Frühbehandlung ist es, eine mögliche stärkere
Ausprägung einer Zahn- und Kieferfehlstellung in der Zukunft zu verhindern oder zumindest zu minimieren. Durch Wachstumssteuerung wird eine normale Entwicklung der Kiefer
sichergestellt und Platz für die bleibenden Zähne geschaffen.
Außerdem wird das Risiko von Verletzungen der Frontzähne stark verringert.

Behandlungsdauer

Die Dauer einer kieferorthopädischen Behandlung bei Kindern und Jugendlichen ist von vielen Faktoren abhängig und variiert von Fall zu Fall. In erster Linie bestimmt der Schweregrad der Zahn bzw. Kieferfehlstellung den Umfang der  kieferorthopädischen Maßnahmen und damit auch die Therapiedauer.
Weitere Einflussfaktoren sind das individuelle Wachstumsmuster, sowie die Mitarbeit des Patienten. 

Im Durchschnitt liegt die Behandlungsdauer bei Kindern und Jugendlichen zwischen 2 bis 5 Jahren.

Im Falle einer Frühbehandlung ist nach Abschluss der 1. Therapiephase meistens eine weitere Planung und Behandlung zu einem späteren Zeitpunkt notwendig.

Welche Zahnspangen kommen bei der Behandlung zum Einsatz?

Bei der kieferorthopädischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen können verschiedene Behandlungsgeräte eingesetzt werden, abhängig von der Zahn- bzw. Kieferfehlstellung des Kindes.

In der ersten Phase kommen meist herausnehmbare Zahnspangen zum Einsatz wie einfache Spangen zur Steuerung des Zahndurchbruchs und Zahnbogenformung, als auch sogenannte funktionskieferorthopädische Zahnspangen (z.B. Bionatoren oder Vorschubdoppelplatten) zur Steuerung des Kieferwachstums.

In der Hauptbehandlungsphase kommen klassischerweise festsitzende Zahnspangen zum Einsatz.
Für komplexe Zahnfehlstellungen sind sogenannte „Brackets“ (=Befestigungselemente, die auf die Zähne geklebt werden) notwendig, um die Zähne an die gewünschte Position zu bewegen. 
Eine unsichtbare Alternative, die immer häufiger für Jugendliche und junge Erwachsene in Frage kommt, sind sog. Aigner. Diese nahezu unsichtbare und herausnehmbare Alternative ist jedoch noch viel stärker von der Mitarbeit des jungen Patienten abhängig und somit nicht für jeden Fall geeignet.

Nach Abschluss der aktiven Behandlung, beginnt der entscheidende Abschnitt der Retention (= Stabilisierung).
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